An Ihrem letzten Arbeitstag am 10.11.21 an der HSD wurde Céline Fabienne Kampes von der Dekanin des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Astrid Lachmann sowie dem Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Internationales, Prof. Dr. Olexiy Khabyuk für ihre erfolgreiche Promotion und ihr Wirken beglückwünscht.
Im Rahmen einer sich anschließenden Sitzung des Fachbereichsrats hatte sie zudem Gelegenheit, ihre Dissertation vorzustellen und sich formell zu verabschieden.
Die Story
Frau Céline Fabienne Kampes hat als zweite Promovendin am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ihre Promotion nach 3,5 Jahren mit großem Erfolg abgeschlossen. Damit schließt sich der Kreis ihrer wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung am Fachbereich: Frau Kampes kam 2011 zum Erststudium nach Düsseldorf und verabschiedet sich nach einer zwischenzeitlichen Tätigkeit in der Wirtschaft zehn Jahre danach mit einer erfolgreichen Promotion vom Fachbereich.
Céline Fabienne Kampes hat 2014 ihren Bachelor of Arts in Kommunikations- und Multimediamanagement an der Hochschule Düsseldorf abgeschlossen. Nach einer beruflichen Tätigkeit bei der Ernst & Young GmbH und einem parallel absolvierten Masterstudium kehrte Frau Kampes als wissenschaftliche Mitarbeiterin und zeitweise als Lehrbeauftragte an den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Düsseldorf zurück.
Die Dissertation
Die Dissertation mit dem Titel „Angebotsfragmentierung online. Empirische Analysen struktureller Differenzierung von Medienangeboten und Medienanbietern im Online-Medienmarkt“ ist im Rahmen eines Tandempromotionsprojektes in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität entstanden. Sie wurde im Rahmen des Forschungsverbundes NRW Digitale Gesellschaft durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Die Projektziele
Angestoßen von der wachsenden Nachfrage nach massenmedialen Informationsangeboten im Online-Medienmarkt hat sich die Debatte um dessen politische Funktionserfüllung intensiviert. Es existieren unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die (Aus-)Differenzierung des Medienangebots als Voraussetzung einer möglichen Segmentierung des Publikums mittelbar den gesellschaftlichen Meinungs- und Willensbildungsprozess gestaltet.
Die kumulative Dissertation widmet sich daher der Frage, wie Angebotsfragmentierung im Online-Medienmarkt zwischen 2014 und 2016 beschrieben werden kann. Sie strebt aus theoretischer Sicht die Entwicklung eines medienökonomischen Analyserahmens für Angebotsfragmentierung online an. Dieser verbindet die interdisziplinären Ansprüche an (Massen-)Medienmärkte. Aus empirischer Sicht stehen im Längsschnitt angelegte Analysen auf unterschiedlichen Aggregationsebenen zwischen Medienangebot und Medienanbietern im Fokus, insbesondere im Kontext politischer Medienangebote. Methodisch trägt die Dissertation zur Beschreibung der strukturellen Marktentwicklung bei und strebt an, diese durch die zugrundeliegenden Marktbedingungen und deren Ausnutzung durch Geschäftsmodellstrategien zu erklären. Aus der Dissertation geht ein medienzentriertes Abbild der Marktstruktur auf ausgewählten Aggregationsebenen zwischen Medienangebot und Medienanbietern hervor.
Die Projektergebnisse
Die Einzelschriften der kumulativen Dissertation offenbaren eine themenspezifisch divergente Ausdifferenzierung des Medienangebots bei zunehmender Konzentration der Medienanbieter: Während unterhaltungsorientierte Medienangebote eine strukturelle Ausdifferenzierung erfahren, ist ein relativ und absolut rückläufiger Anteil der Medienangebote dem Genre Politik zuzuordnen. Die Genres Kultur, Nachrichten und Regional sind dominierend durch, das Genre Politik ausschließlich durch offline-basierte Angebotsportfolios bereitgestellt. Die Befunde verdeutlichen divergierende Geschäftsmodellstrategien: Solange es an tragfähigen publizistischen Erlösmodellen im Online-Medienmarkt fehlt, beschränken sich offline-basierte Medienanbieter überwiegend auf die Mehrfachverwertung publizistischer Medienangebote und konsolidieren sich zunehmend horizontal sowie vertikal. Reine Online-Medienanbieter fokussieren sich auf die gewinnmaximierenden Potentiale nicht-publizistischer Medienangebote. In der Konsequenz könnte sich zukünftig die quantitative und qualitative Differenzierung medialer Angebote immer stärker voneinander entkoppeln, sodass der Online-Medienmarkt rückläufig zur mediengattungsübergreifenden Angebotsvielfalt beitragen würde.
Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dankt Frau Kampes für ihre wertvolle Mitarbeit und wünscht ihr für ihre persönliche und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute. Wir hoffen, sie bei kommenden Veranstaltungen des Fachbereiches noch gebührend würdigen zu können.