Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Faculty of Business Studies

Aktuelles

HSD - Fachbereich Wirtschaftswissenschaften > Aktuelles > Meldungen > Erfolg­reiche Promo­vendin verab­schiedet sich vom Fach­bereich
Wirtschaftswissenschaften / FB W, Personalia, Promotion, Alumni
25.11.2021

Erfolg­reiche Promo­vendin verab­schiedet sich vom Fach­bereich

​​​​​​​​​​​​An Ihrem letzten Arbeitstag am 10.11.21 an der HSD wurde Céline Fabienne Kampes von der Dekanin des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Astrid Lachmann sowie dem Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Internationales, Prof. Dr. Olexiy Khabyuk für ihre erfolgreiche Promotion und ihr Wirken beglückwünscht.

Im Rahmen einer sich anschließenden Sitzung des  Fachbereichsrats hatte sie zudem Gelegenheit, ihre Dissertation vorzustellen und sich formell zu verabschieden.


Die Story

Frau Céline Fabienne Kampes hat als zweite Promovendin am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ihre Promotion nach 3,5 Jahren mit großem Erfolg abgeschlossen. Damit schließt sich der Kreis ihrer wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung am Fachbereich: Frau Kampes kam 2011 zum Erststudium nach Düsseldorf und verabschiedet sich nach einer zwischenzeitlichen Tätigkeit in der Wirtschaft zehn Jahre danach mit einer erfolgreichen Promotion vom Fachbereich.
 
Céline Fabienne Kampes hat 2014 ihren Bachelor of Arts in Kommunikations- und Multimediamanagement an der Hochschule Düsseldorf abgeschlossen. Nach einer beruflichen Tätigkeit bei der Ernst & Young GmbH und einem parallel absolvierten Masterstudium kehrte Frau Kampes als wissenschaftliche Mitarbeiterin und zeitweise als Lehrbeauftragte an den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Düsseldorf zurück.
 

Die Dissertation

Die Dissertation mit dem Titel „Angebotsfragmentierung online. Empirische Analysen struktureller Differenzierung von Medienangeboten und Medienanbietern im Online-Medienmarkt“ ist im Rahmen eines Tandempromotionsprojektes in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität entstanden. Sie wurde im Rahmen des Forschungsverbundes NRW Digitale Gesellschaft durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
 

Die Projektziele

 Angestoßen von der wachsenden Nachfrage nach massenmedialen Informationsangeboten im Online-Medienmarkt hat sich die Debatte um dessen politische Funktionserfüllung intensiviert. Es existieren unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die (Aus-)Differenzierung des Medienangebots als Voraussetzung einer möglichen Segmentierung des Publikums mittelbar den gesellschaftlichen Meinungs- und Willensbildungsprozess gestaltet.
 
Die kumulative Dissertation widmet sich daher der Frage, wie Angebotsfragmentierung im Online-Medienmarkt zwischen 2014 und 2016 beschrieben werden kann. Sie strebt aus theoretischer Sicht die Entwicklung eines medienökonomischen Analyserahmens für Angebotsfragmentierung online an. Dieser verbindet die interdisziplinären Ansprüche an (Massen-)Medienmärkte. Aus empirischer Sicht stehen im Längsschnitt angelegte Analysen auf unterschiedlichen Aggregationsebenen zwischen Medienangebot und Medienanbietern im Fokus, insbesondere im Kontext politischer Medienangebote. Methodisch trägt die Dissertation zur Beschreibung der strukturellen Marktentwicklung bei und strebt an, diese durch die zugrundeliegenden Marktbedingungen und deren Ausnutzung durch Geschäftsmodellstrategien zu erklären. Aus der Dissertation geht ein medienzentriertes Abbild der Marktstruktur auf ausgewählten Aggregationsebenen zwischen Medienangebot und Medienanbietern hervor.
 

Die Projektergebnisse

Die Einzelschriften der kumulativen Dissertation offenbaren eine themenspezifisch divergente Ausdifferenzierung des Medienangebots bei zunehmender Konzentration der Medienanbieter: Während unterhaltungsorientierte Medienangebote eine strukturelle Ausdifferenzierung erfahren, ist ein relativ und absolut rückläufiger Anteil der Medienangebote dem Genre Politik zuzuordnen. Die Genres Kultur, Nachrichten und Regional sind dominierend durch, das Genre Politik ausschließlich durch offline-basierte Angebotsportfolios bereitgestellt. Die Befunde verdeutlichen divergierende Geschäftsmodellstrategien: Solange es an tragfähigen publizistischen Erlösmodellen im Online-Medienmarkt fehlt, beschränken sich offline-basierte Medienanbieter überwiegend auf die Mehrfachverwertung publizistischer Medienangebote und konsolidieren sich zunehmend horizontal sowie vertikal. Reine Online-Medienanbieter fokussieren sich auf die gewinnmaximierenden Potentiale nicht-publizistischer Medienangebote. In der Konsequenz könnte sich zukünftig die quantitative und qualitative Differenzierung medialer Angebote immer stärker voneinander entkoppeln, sodass der Online-Medienmarkt rückläufig zur mediengattungsübergreifenden Angebotsvielfalt beitragen würde.

​Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dankt Frau Kampes für ihre wertvolle Mitarbeit und wünscht ihr für ihre persönliche und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute. Wir hoffen, sie bei kommenden Veranstaltungen des Fachbereiches noch gebührend würdigen zu können.​



​​

Dekanin Prof. Dr. Lachmann und Vizepräsident Prof. Dr. Olexiy Khabyuk verabschieden Céline Fabienne Kampes auf einer grünen Treppe.
Von links nach rechts: Prof. Dr. Astrid Lachmann, Dekanin des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften, Promovendin Celine Fabienne Kampes und Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationales, Prof. Dr. Olexiy Khabyuk

Gefragt – gesagt​

Liebe Frau Kampes, Sie schlagen nun beruflich ein neues Kapitel auf. Ist es möglich, dass Sie den Fachbereich mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen?

 
Meine Promotionszeit an der Hochschule Düsseldorf sehe ich in der Rückschau als große Chance beruflicher und persönlicher Weiterentwicklung an. Ich konnte in den Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin nochmals Zeit in meine Ausbildung investieren und musste gleichzeitig so eigenverantwortlich wie nie zuvor Arbeitsalltag und Arbeitsinhalt gestalten. Damit waren die 3,5 Jahre für mich ein Prozess ständiger Herausforderung, lehrreicher Erkenntnisse und gleichzeitig eine so selbstbestimmte Zeit wie nie zuvor.
 
Ich sehe es als ein großes Privileg an, diese Erfahrungen gemacht zu haben und bin dafür sehr dankbar. Gleichzeitig sehe ich meine Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin als eine Station meiner beruflichen Karriere und freue mich nun, mein persönliches und fachliches Wissen in einem anderen Wirkungskreis einzubringen.
 

Gibt es Persönlichkeiten an der HSD, die Ihren Weg besonders beeinflusst oder Sie geprägt haben?

 
Das sind sicherlich jene, die mich von Beginn meiner wissenschaftlichen Ausbildung am Fachbereich und bis heute begleiten. Die Promotion war zunächst nicht mein Ziel, als ich mein Bachelorstudium begann. Aber man wächst mit der Zeit, mit den Aufgaben und mit dem Potential, das andere und man selbst in einem sehen. Ich habe von der intensiven und auch persönlichen Förderung meiner Fähigkeiten von Beginn meines Studiums an profitiert: Meine eigene Leistung im Wettbewerb zu messen, mich immer weiter zu fordern und die Ziele auf dem Weg immer höher und weiter zu stecken. Nach meinem Bachelorstudium ist der wertschätzende und persönliche Kontakt nie ganz abgerissen. In der Konsequenz sehe ich meine Rückkehr an die HSD als Produkt meiner Leistung einerseits und dem Vertrauen in meine Fähigkeiten andererseits.
 

„Neben“ Ihrer erfolgreichen Karriere haben Sie auch Ihr persönliches Glück gefunden und eine Familie gegründet. Welche Ratschläge würden Sie künftigen Studierenden mit auf den Weg geben?

 
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist und bleibt eine ständige Herausforderung. Es gab Zeiten, in denen ich stärker meine berufliche Entwicklung forciert habe und wiederum Zeiten, in denen ich mich eher auf mein Privatleben fokussierte.
 
Das ist ein ständiger Prozess der Abwägung, der Einteilung von Energie und Zeit. Viele glauben heutzutage die hohen Leistungserwartungen allein durch ausschließliches berufliches Commitment erreichen zu können. Für mich liegt der Schlüssel zum Erfolg im Abwägen der eigenen Prioritäten zwischen Beruf und Privatleben.
 
Insbesondere die flexible Gestaltung meiner Promotionstätigkeit hat mir persönlich Raum für Privatleben geschaffen und gleichzeitig – das ist die andere Sicht der Medaille – zu langen Abenden und Nächten am Laptop sowie zu der ein oder anderen effizienzgetriebenen Entscheidung geführt.
 
In der Position, Ratschläge zu geben, sehe ich mich allerdings nicht. Denn auch ich befinde mich tagtäglich in einem immer wieder neu auszuhandelnden Prozess zwischen Beruflichem und Privatem.
 

Werden Sie dem Fachbereich und der HSD weiter verbunden bleiben?

Es haben sich trotz langfristiger coronabedingter Homeoffice-Zeiten sowohl persönliche als auch berufliche Kontakte ergeben. Und insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich mich bereits nach meinem Bachelorstudium von der HSD verabschiedet habe, sollte man niemals „Nie“ sagen.​