Wie Forschung in die Gesellschaft wirkt: Wissenschaftskommunikation stand im Mittelpunkt des Auftritts von Prof. Dr. Olaf Jandura, Leiter von Communication Research @ HSD beim DialogForum des Österreichischen Rundfunks (ORF) am 30. Oktober in Wien.
Ausgangspunkt war die aktuelle Public-Value-Studie „Für Alle?“, die der ORF gemeinsam mit ARD, ZDF, SRG, MDR und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) durchgeführt hat und an der Prof. Dr. Jandura mitgewirkt hat. Die Studie untersucht, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk die gesamte Bevölkerung ansprechen und repräsentieren kann – in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung.
Prof. Dr. Jandura präsentierte zentrale Ergebnisse seines Studienbeitrags „Sehen und gesehen werden“, der in die Studie eingeflossen ist. Seine Analyse zeigt:
- Gesellschaftliche Spaltungen verlaufen heute auch räumlich – zwischen urbanen, wohlhabenden und strukturschwachen Regionen.
- In wirtschaftlich starken Städten ist die Mediennutzung plural und vielfältig, während Menschen in strukturschwachen Räumen seltener journalistische Informationsquellen nutzen und sich weniger medial vertreten fühlen.
- Daraus ergeben sich Herausforderungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, seine Integrations- und Orientierungsfunktion in allen Regionen gleichermaßen zu erfüllen.
Gemeinsam mit Daniela Brodesser (Autorin Armut), Fiona Fehlmann (ZHAW), Marta Castro (Universität Santiago de Compostela), Larissa Krainer (Universität Klagenfurt), Martin Schenk (Armutskonferenz) und Andrea Hauer (Ö1) diskutierte Prof. Dr. Jandura, wie Medien soziale Unterschiede sichtbar machen und Vertrauen in öffentliche Kommunikation stärken können.
Klaus Unterberger, Leiter von ORF Public Value, moderierte die Veranstaltung und betonte, dass das DialogForum eine Brücke zwischen Forschung, Medien und Gesellschaft bilde – und so Wissenschaftskommunikation im besten Sinne ermögliche.