Tagung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Am 19. Januar 2017 fand eine von Prof. Dr. Claudia Gerhards gemeinsam mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Kommunikations- und Multimediamanagement organisierte Fachtagung zum Thema „Wie Marken Snapchat nutzen können“ statt. 130 Besucher, darunter zahlreiche Fachbesucher aus der Kommunikations- und Medienbranche, nahmen an der Tagung teil, die gemeinsam mit der Digitalagentur whylder durchgeführt wurde.
Im Anschluss an die Begrüßungsworte der Dekanin Prof. Dr. Felicitas Albers machte Oguz Yilmaz, YouTube-Pionier und ehemaliges Mitglied des Comedy-Trios Y-Titty den Auftakt zur Tagung. Der frühere Erfolgs-YouTuber mit über 3 Millionen Kanalabonnenten und heutige Geschäftsführer der Agentur whylder veranschaulichte an Fallbeispielen, worauf Snapper achten sollten, wenn sie authentisch und vor allem unterhaltsam auf ihrem Kanal kommunizieren wollen.
Was technisch gesehen das Besondere an der Snapchat-App ist, zeigte anschließend Prof. Dr. Christian Geiger vom Fachbereich Medien (HSD) auf. Er verortete Snapchat im Kontext von Augmented Reality-Anwendungen und zeigte das technische Zukunftspotenzial der App auf.
Doch wie snappt eigentlich Deutschland? Welche Funktionen nutzen die User und wie nehmen sie Werbung auf Snapchat wahr? Um das herauszufinden, hatte unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Gerhards ein 11-köpfiges Team von Studierenden eine der ersten großen Snapchatter-Befragungen Deutschlands (n = 1.610) durchgeführt. Die Studentinnen Laura Stein und Nicole Schöbel präsentierten die zentralen Studien-Ergebnisse auf der Tagung. Erstmals liegen somit grundlegende Erkenntnisse darüber vor, wie Snapchat-Nutzer in Deutschland mit der neuen Medienumgebung überhaupt interagieren.
Ein weiterer Themenblock beschäftigte sich mit Strategien von Marken, die auf Snapchat aktiv sind. Lukas Schneider (Geschäftsführer, whylder) gab einen Überblick zu interaktiven Werbemöglichkeiten auf Snapchat. Wie Social Influencer für die Markenkommunikation auf Snapchat erfolgreich eingesetzt werden können, zeigte Mark Lucht (Managing Partner, MediaCom, Agentur für Media-Beratung) am Beispiel von zwei Kampagnen mit Julien Bam auf. Daniel Fiene (Leiter Digitalstrategie, Rheinische Post) beschrieb anschließend, wie die Medienmarke Rheinische Post ihren Snapchat-Account nutzt und wie dieser in der Digitalstrategie des Hauses verankert ist.
Unabhängig davon, für welche Strategie eine Marke sich entscheidet (eigener Snapchat-Account oder Einsatz von Social Influencern auf Snapchat) – wichtig ist in jedem Fall das richtige Storytelling. Der abschließende Themenblock beschäftigte sich daher mit erfolgreichen Erzählformen auf Snapchat.
Den Einstieg machte Prof. Dr. Claudia Gerhards, die anhand eines Zwei-Phasen-Modells aufzeigte, wie Genres sich in neuen Medienumgebungen etablieren und warum es für Marken sinnvoll ist, ihre Snapchat-Formate mit gelernten YouTube-Begrifflichkeiten zu labeln.
Welche produktionstechnischen und erzählerischen Dos and Don‘ts es beim Snappen gibt, zeigte anschließend die Snapchat-Reporterin Eva Schulz auf, die für den Kanal „hochkant“ von funk (dem Content Netzwerk von ARD und ZDF) arbeitet.
Abgerundet wurde die Tagung mit Manuel Lorenz (Head of Snapchat, BILD). Er erklärte wie der Snapchat-Kanal „hellobild“ die Content-Rubriken „Reportagen“, „News“, „Behind the Scenes“, „Takeover“ und „User Generated Content“ einsetzt und inhaltlich-erzählerisch gestaltet.
In den Medien:
Wie snappt Deutschland? Das sind die Ergebnisse der ersten großen Snapchat-Befragung. (Link nicht mehr verfügbar)
Snapchat Plays a Role as Influencer Marketing Expands in Germany (Link nicht mehr verfügbar)
Eine Stunde Was mit Medien (ab 3:00)
Studis untersuchen Snapchat
Snapchat-Tagung (bis zum 26.1.2017) WDR
Snapchatter folgen lieber Promis als Marken