Am 21. Januar 2016 fand eine von Prof. Dr. Claudia Gerhards gemeinsam mit BKM-Studierenden organisierte Fachtagung zum Thema „YouTube-Kanäle – Chancen und Herausforderungen für Produzenten, Agenturen und Vermarkter“ statt. An der Tagung nahmen rund 100 Besucher teil – darunter zahlreiche Fachbesucher aus der Medien- und Kommunikationsbranche.
Im Anschluss an die Begrüßungsworte der Dekanin Prof. Dr. Felicitas Albers standen zwei Themenfelder im Mittelpunkt der Tagung: Welche Chancen und Herausforderungen bergen YouTube-Product-Placement-Kooperationen für Produzenten, Agenturen und Vermarkter? Und: Wie attraktiv sind für Fernsehproduzenten YouTube-basierte Geschäftsmodelle?
Der 25-jährige YouTuber und Social-Media-Berater
Philipp Steuer, der mit knapp 140.000 Kanalabonnenten zu den Erfolgreichen der deutschen YouTuber-Szene zählt, machte anhand von zahlreichen Beispielen deutlich, welche Fehler Werbetreibende im Kontakt mit YouTubern typischerweise machen können und worauf sie bei Werbekooperationen besonders achten sollten.
Denis Müller, Chief Sales Officer der
Tube One Networks GmbH, zeigte auf, welche vielfältigen Leistungen das Multi Channel Network (MCN) den YouTubern bietet und wie es sie vom Künstlermanagement, der Reichweitenoptimierung bis hin zur Vermarktung unterstützt.
Warum neben MCNs auch klassische Mediaagenturen bei Werbekooperationen mit YouTubern eine wichtige Rolle spielen, veranschaulichte Mark Lucht, Director Content Distribution,
MediaCom – Agentur für Media-Beratung GmbH.
Dass YouTuber und Werbetreibende auch direkt, ohne Einbeziehung eines MCN oder einer Mediaagentur, für Kooperationen zusammengeführt werden können, zeigten Andre Wehling und Christoph Werker, Geschäftsführer von
Tubevertise. Mit ihrem Online-Marktplatz bieten sie derzeit rd. 125 Unternehmen und 1.000 YouTubern die Möglichkeit zur direkten Product-Placement-Kooperation.
Welche Schwierigkeiten klassische Medienakteure wie Fernsehproduzenten damit haben, eigene YouTube-Kanäle mittels Werbeerlösen zu monetarisieren, veranschaulichte
Prof. Dr. Claudia Gerhards in ihrem Vortrag. Mit welchen Strategien Fernsehproduzenten dennoch auf YouTube erfolgreich sein können und welche Learnings anfangs damit verbunden waren, machte Lukas Schneider, Manager Network Development,
Endemol beyond GmbH, deutlich.
YouTube stellt aber nicht nur klassische Fernsehakteure, sondern auch Regulierungsstellen wie die Landesmedienanstalten vor neue Herausforderungen, wie Rainer Smits, Referent bei der
Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen (LfM) ausführte. Er informierte über den aktuellen Stand zur Werberegulierung auf YouTube und zeigte anhand von zahlreichen Beispielen, wann YouTube-Videos als Product Placement oder als Werbung gekennzeichnet werden müssen.
Abgerundet wurde die Tagung durch zwei studentische Präsentationen, die die Ergebnisse empirischer Forschungsstudien vorstellten, welche aktuell in einem Lehrforschungsprojekt im Bachelor-Studiengang
„Kommunikations- und Multimediamanagement“ entstanden sind. Hierzu zählten die Ergebnisse einer Befragung von YouTubern zu „Dos & Dont´s in der Kommunikation von Werbetreibenden mit YouTube-Talents“ und einer Nutzerbefragung zur Einstellung und Akzeptanz von Product Placement in YouTube-Kanälen.