Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften hatte herzlich zur Semestereröffnungsveranstaltung des Wintersemesters 2019/2020 mit Vergabe der Urkunden und Zeugnisse an die Graduierten eingeladen.
Für die gelungene musikalische Begleitung der Graduiertenfeier im gut gefüllten Audimax sorgte erneut die KultBand vom Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften. Zur Eröffnung spielte die von Herrn Prof. Dr. Minkenberg geleitete Band mit „Watermelon Man“ auf.
Grußwort der Präsidentin
Die neue Präsidentin der HSD, Frau Prof. Dr. Edeltraud Vomberg, begrüßte die Graduierten, deren Angehörige und Kollegen sowie alle, die den Fachbereich unterstützen, um diese akademische Feier und den Tag als Ganzes zu einem besonderen werden zu lassen.
Sie gratulierte den Absolventinnen und Absolventen, die auf ihrem Weg zum Abschluss viel leisten und dafür auf so manches Freizeitvergnügen verzichten mussten. Ihr Studium sei aber eine lohnende Investition gewesen, bilde es doch die Basis für eine erfolgreiche Zukunft, biete bessere Einkommenschancen als für niedriger qualifizierte Personen und sei – wie Statistiken zeigten – die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.
Mit dem Studium hätten die Graduierten einen guten Grundstein für langfristige Weiterqualifizierung gelegt. So legen die Unternehmen immer mehr Wert auf höher qualifizierte Mitarbeiter. Die wirtschaftliche Entwicklung zeige, dass einerseits ein sich verstärkender Fachkräftemangel herrsche, es andererseits aber auch notwendig sei, Menschen in Beschäftigung zu nehmen, die bereit sind, sich ihr Leben lang weiter zu qualifizieren. Die Unternehmens- und Branchenstrukturen hätten sich dahingehend verändert, dass unternehmensnahe Qualifizierung notwendig und häufig wissensintensive Tätigkeiten gefordert sind, für welche die akademische Qualifizierung eine ausgezeichnete Grundlage bilde.
Mit dem heutigen Tag verfügten die Absolventinnen und Absolventen über eine gute Basis, um im Wettbewerb um gute Arbeitsplätze und Einkommen mithalten zu können. Jedoch sei es notwendig, nicht im erlernten Wissen zu verharren, sondern sich die an der HSD vermittelte Lernhaltung zu bewahren, stets wissbegierig zu sein oder sich z.B. durch ein Masterstudium an der HSD weiter zu qualifizieren.
Die Präsidentin sieht es als zentrale Aufgabe an, das Weiterbildungsangebot der HSD auszubauen. Sie ist fest davon überzeugt, dass dies interdisziplinär erfolgen muss, weil die Wirtschaft Menschen brauche, die in der Lage sind, querzudenken, insbesondere nannte sie in dem Zusammenhang als Beispiel die Verbindung aus Wirtschaft und Digitalisierung. Sie werde sich dafür engagieren, dass die HSD gute Angebote unterbreiten werde.
Begrüßung durch die Dekanin
Es folgte die Begrüßung durch die Dekanin Prof. Dr. Felicitas Albers.
Der Fachbereich verabschiede am heutigen Tage die Rekordzahl von 162 Personen, im Duktus wirtschaftswissenschaftlicher Praxis könnte man sagen „Wir haben heute richtig Umsatz gemacht“, weil die Zahl der Absolventen auch immer ein Indikator für die Mittelzuweisung für eine öffentlich-rechtliche Hochschule sei. Neben diesem notwendigen Nebeneffekt, sei die hohe Zahl erfolgreicher Abschlüsse die Bestätigung für die Akzeptanz und Attraktivität des Lehrportfolios am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.
Die Dekanin gratulierte von ganzem Herzen den Graduierten sowie allen, die sie auf ihrem Weg unterstützt haben und wünschte einen erfolgreichen Eintritt ins Berufsleben. Sie forderte sie auf, in Kontakt mit dem Fachbereich zu bleiben, Feedback für die zukünftige Ausgestaltung der Lehre zu geben, Mitglied im Förderverein zu werden, sich im Alumni-Portal der Hochschule zu registrieren und die weiteren Studienangebote zu nutzen.
Sie gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Fachbereich den Graduierten neben dem theoretischen Wissen eine relevante Problemlösungskompetenz vermittelt habe, die sie befähige, zukünftige Probleme zu lösen, die heute noch unbekannt sind.
Sie versicherte den Graduierten, dass sie stolz auf das Erreichte sein können und empfahl, dies angemessen zu feiern.
Gastvortrag „Nutzwertstiftung für die Gesellschaft als unternehmerische Aufgabe“
In Ihrer Überleitung zum Gastvortrag begrüßte die Dekanin Herrn Klaus Heiermann, Mitglied des Vorstandes der ARAG Holding SE und Generalbevollmächtigter der ARAG SE. Die ARAG, aufgrund der räumliche Nähe seit dem Umzug der HSD auf den neuen Campus quasi Nachbar der HSD, ist langjähriges Mitglied im Förderverein des Fachbereiches. Außerdem ist das Versicherungsunternehmen über die Stiftung der Eigentümerfamilie Faßbender großzügiger Sponsor des Seminarzentrums der HSD.
Obwohl sich Herr Heiermann selbst als „rhetorisches Hindernis“ vor der Zeugnisvergabe einführte, hielt er einen kurzweiligen und inspirierenden Vortrag. Er gratulierte sehr herzlich zum erfolgreichen Studienanschluss und zeigte sich fest davon überzeugt, dass die Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften eine große Rolle dabei spielen werden, wenn es darum geht, den Nutzwert von Unternehmenshandeln künftig zu verbessern.
Was sich die Graduierten in den vergangenen Jahren an der HSD erarbeitet haben, sei an Nachhaltigkeit für ihren eigenen weiteren Lebensweg schwer zu überbieten. Das erworbene Wissen und die gemachten Erfahrungen, könnten ihnen niemand wegnehmen. Es sei aber eine völlig andere Frage, ob dieses Wissen und diese Erfahrung für sie selbst einen Nutzwert hätten. Wie sich diese Frage beantworten ließe, hänge ganz entscheidend davon ab, wie lebensnah die Studieninhalte waren, aber auch welche Entscheidungen die Graduierten für sich treffen, Nutzwert aus dem vermittelten Wissen zu ziehen.
Was für die Graduierten persönlich gelte, lasse sich auf Unternehmen übertragen. Praktisch könne man für Unternehmen annehmen, dass ihr Handeln insofern auf Nachhaltigkeit fokussiert sei, als dass Arbeitsplätze geschaffen, Produkte und Services, die einen entsprechenden Bedarf deckten, angeboten würden. Hinzu kämen die bekannten volkswirtschaftlichen Effekte.
Bis vor 10 Jahren sei dieses Modell völlig ausreichend gewesen. Seither habe sich die Welt allerdings gründlich geändert – durch den Kollaps der Kreditwirtschaft 2008/9 wurde für die gesamte Wirtschaft ein gewaltiger Vertrauensverlust ausgelöst, da erkannt wurde, dass unternehmerische Erfolge auf praktisch parasitäre Weise – auf Kosten der Gemeinschaft erzielt worden waren.
Es sei also kein Wunder, dass eine gute gesellschaftliche Legitimation immer mehr als Grundvoraussetzung für erfolgreiches unternehmerisches Handeln verstanden wird und die Toleranzschwelle gegenüber Wertverstößen in der Wirtschaft rapide gesunken ist.
Die verschiedenen Stakeholder agieren wertebezogener, wirtschaftlich konservativer und konfrontieren Unternehmen mit ihren neuen oder auch ganz alten Wertvorstellungen, dank digitaler Transparenz würden Marketing-Mythen entzaubert und die Markenreputation angegriffen.
Reichten früher gute Produkte völlig aus, um eine robuste Markenreputation aufzubauen, so stünden heute eine Vielzahl von Faktoren unter Beobachtung der Öffentlichkeit und von Investoren wie Produktionsstätten, Arbeitsbedingungen, Umgang mit Mitarbeitern und Ressourcen, Kundenfreundlichkeit, Qualität, kundennahe Prozesse etc.
Man erlebe den Schritt von einer reinen Kapitalbetrachtung zu einer facettenreichen Multifaktorenbetrachtung von gesamtheitlicher unternehmerischer Leistung, die eine große Komplexität verursache – dies sei eine spannende Phase gerade für Berufseinsteiger.
Um im Unternehmen dieses „Mehr“ zu schaffen, seien reine Reputationsinstrumente nicht mehr gefragt, sondern eine zunehmend normative unternehmerische Haltung, die sich auf das gesamte unternehmerische Handeln erstrecke und gerade auch den gesellschaftlichen Nutzwert im Blick habe.
Dabei verfüge die ARAG als Unternehmen über gute Voraussetzungen, denn ihre Gründungsidee – Chancengleichheit vor dem Recht – sei klarer Ausdruck unternehmerischer Verantwortung. Die ARAG widme sich heute z.B. auch dem aktuellen Thema der Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit in der digitalen Welt, z.B. mit der Initiative „Hass streichen: Schluss mit Cybermobbing“, der Stärkung der schulischen Konfliktarbeit in NRW oder der Durchsetzung eines alternativen Persönlichkeitsrechtsschutzgesetzes. Auch digitale Geschäftsmodelle müssten einen positiven Nutzwert liefern.
Zum Abschluss stellte Herr Heiermann den Graduierten in Aussicht, als junge Nachwuchskräfte einen ganz wesentlichen Beitrag leisten zu können, um Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Unternehmen zu stärken. Dies habe nichts mit idealistischem und weltfremdem Gutmenschentum zu tun, sondern sei wesentlicher Bestandteil einer qualitativ geprägten Unternehmensführung.
Verleihung der Förderpreise der Stadtsparkasse Düsseldorf
Im nächsten Programmpunkt gratulierte Herr Dr. Stefan Dahm, Mitglied des Vorstandes der Stadtsparkasse Düsseldorf, den Graduierten. Er wies darauf hin, dass sich auch die Sparkasse in einer massiven Umbruchphase befinde. Themen wie Negativzinsen, Fintech oder Digitalisierung bedingten, dass sich die Sparkasse in Teilen gänzlich neu erfinden wird, ohne aber die traditionellen Werte und ihren speziellen Auftrag hintanzustellen.
Die Welt werde sich rapide verändern und einige von den Neudeutsch genannten Game Changern, die dabei eine wichtige Rolle spielen, seien auch in einigen Arbeiten, die er im Anschluss auszeichnen werde, thematisiert. Er zeigte sich überzeugt vom hohen Ausbildungsniveau des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften, welches den Graduierten das fachliche Rüstzeug mitgebe, die Zukunft aktiv und kreativ zu gestalten – zu Pessimismus bestehe kein Anlass.
Dann verlieh Herr Dr. Dahm die von der seiner Institution schon seit mehr als 10 Jahren vergebenen Förderpreise für die besten Gesamtleistungen in Höhe von jeweils 1.500 EUR.
Herr Dahm verlieh Frau Elena Bock (Bachelor-Studiengang Kommunikations- und Multimediamanagement) den Förderpreis für die Thesis „Das Museum als Marke – Erfolgsfaktoren bei der Markenführung im Kulturbetrieb“.
Als nächste Preisträgerin zeichnete er Frau Nicole Wiegert (Master-Studiengang International Management) für die Thesis „City-Logistik – Lösungsansätze für die „Letzte Meile“ in Bezug auf Nachhaltigkeit“ aus.
Zu guter Letzt erhielt Herr Maximilian Denk (Master-Studiengang Kommunikations-, Multimedia- und Marktmanagement) seinen Preis aus Herrn Dahms Händen. Er wurde für die Thesis „Ein Chatbot als digitales Marketinginstrument für Hochschulen – über die Konzeption und Akzeptanz eines Chatbot-Prototyps für den Master-Studiengang Kommunikations-, Multimedia- und Marktmanagement der Hochschule Düsseldorf“ ausgezeichnet.
Förderpreis des Fördervereins
Im Anschluss kündigte die Dekanin die Verleihung der Förderpreise des Fördervereins an und übergab das Wort an Herrn Norbert Keusen, Schatzmeister des Fördervereins und vormals Vorsitzender der Geschäftsführung bei Vallourec Deutschland.
Herr Keusen skizzierte kurz die Historie und die Mitgliederstruktur des Fördervereins in dem alle wichtigen Düsseldorfer Unternehmen vertreten sind sowie dessen „Mission“: Die Aufgabe des Vereins ist, der Hochschule und den Studierenden zu helfen, z.B. Sonder-Lehrveranstaltungen mit Gastreferenten durchzuführen, Lehr- und Arbeitshilfen anzuschaffen und bereitzustellen, Exkursionen, Betriebsbesichtigungen, die Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen sowie die Erstellung von Fallstudien aus der Wirtschaftspraxis zur Steigerung der Praxisnähe der Ausbildung zu ermöglichen.
Als besonderes Highlight erwähnte er das Studierenden-Booklet, dass es Studierenden ermöglicht, sich mit ihren Fähigkeiten und beruflichen Wünschen in strukturierter Form bei den Mitgliedsfirmen des Fördervereins vorzustellen.
Neben allem fachlichem Wissen empfahl Herr Keusen, sich durch Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Engagement und Kreativität auszuzeichnen und vor allem, Rückgrat zu zeigen. Der Förderverein prämierte in diesem Termin zwei hervorragende Masterthesen.
Den ersten Förderpreis erhielt Frau Susanne Schunck (Studiengang Master Business Analytics) für ihre Thesis zum Thema „Existiert ein Preispremium durch positive Reviews?“ – eine empirische Analyse anhand von Airbnb Daten“.
Den weiteren Förderpreis erhielt Frau Alina Natalia Kröker (Studiengang Master Business Analytics) für ihre Thesis zum Thema „Auswirkungen der Digitalisierung auf das Supply Chain Management – konzeptionelle Überlegungen und praktische Fallbeispiele“.
Bericht des Prüfungsausschussvorsitzenden und Übergabe der Urkunden
Nach einem Intermezzo durch die KultBand, die den Jazz-Standard „Cantaloupe Island“ von Herbie Hancock mitreißend interpretierte, folgte der nächste Programm- und gleichzeitig Höhepunkte der Veranstaltung: Der Bericht des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses – Prof. Dr. Peter C. Fischer – und die anschließende feierliche Überreichung der Abschlusszeugnisse und Urkunden an die Graduierten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften im Anschluss an das Sommersemester 2019.
Prof. Dr. Fischer konnte mit hervorragenden Zahlen aufwarten: Zum einen verabschiedete der Fachbereich insgesamt 162 Graduierte aus drei Bachelor- und drei Master-Studiengängen, und stellte somit einen neuen Rekord auf – zur Semestereröffnungsveranstaltung des Sommersemesters 2017 wurden 150 Graduierte gezählt. Nicht nur diese Zahl überzeugt, sondern auch die erzielten Ergebnisse und insbesondere auch die den Regelstudienzeiten nahen durchschnittlichen Studiendauern, innerhalb der diese Ergebnisse erzielt wurden.
Für den überaus gelungenen musikalischen Schluss der Veranstaltung sorgte wiederum die KultBand mit einem weiteren Jazzklassiker – „Grazing in the grass“.
Den offiziellen Teil der Veranstaltung schloss Prof. Dr. Fischer mit einem besonderen Dank an alle an der Organisation des Events sowie an der Zeugnis- und Urkundenerstellung Beteiligten. Der Prüfungsausschussvorsitzende wünschte den Alumni viel Glück und Erfolg und lud zu Fototermin und lockerem Get-together.
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Fotografie: Wilhelm Meister